Österreichs bester Basketballspieler Jakob Pöltl ist unzufrieden mit seiner Rolle beim NBA-Klub San Antonio Spurs. Der 24-Jährige erklärt im Gespräch mit „APA“, das er sich „mehr erhofft“ habe. Er komme in sein fünftes Jahr in der NBA und wollte eigentlich jede Saison „einen stetigen Fortschritt sehen.“ Geliebäugelt hatte der Center mit rund 30 Minuten Spielzeit pro Partie. Tatsächlich waren es vor der Pandemie-Pause jedoch nur etwa 17 Minuten. Gegen Stamm-Center LaMarcus Aldrige sah Pöltl kein Land. Er wisse nicht, ob dies für ihn eine „optimale Situation ist, noch ein weiteres Jahr auf diese Weise“, so der Wiener.
Pöltl ist „Restricted Free Agent“
Es würde ihn schon interessieren, zumindest ein paar andere Optionen anzuschauen und zu sehen, ob nicht ein anderer Verein besser in sein Konzept passe, schildert Pöltl. Sein Status erlaubt ihm dies. Der 24-Jährige ist „Restricted Free Agent“. Dies bedeutet, dass er sich einen neuen Verein suchen darf. Allerdings können die Spurs mit dem Angebot bis zum Herbst gleichziehen und ihn so im Team halten. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert, ist allerdings gering, wenn man nach den jüngsten Ereignissen geht. Aldrige hat sich verletzt und wird das Finalturnier in Orlando verpassen. San Antonio hat deshalb kurzfristig Tyler Zeller als Center verpflichtet. Uneingeschränktes Vertrauen in Pöltl besteht also nicht.
Zieht es Pöltl nach Detroit?
Wo aber könnte Pöltl mehr Glück finden als in San Antonio? Laut Quelle könnte Detroit eine Option sein. Die Pistons werden inzwischen von Dwane Casey betreut, der Pöltl eins zu einem formidablen NBA-Spieler bei den Toronto Rapters geformt hatte. Angeblich soll es sogar schon erste Kontakte gegeben haben.
Zeitnah wird diese Entscheidung allerdings nicht fallen. Am 31. Juli beginnt das Finalturnier in Disney World in Florida. Dann stehen mindestens acht Spiele in zwei Wochen an. Schafft San Antonio das Wunder und erreicht irgendwie noch die Playoffs (derzeit Rang 9 mit großem Rückstand auf Platz 8), werden es entsprechend mehr Partien. Realistisch ist frühestens im September mit einer Entscheidung zu rechnen – auch, wenn es so klingt als hätte Pöltl diese für sich schon getroffen.