Die Fan-Ausschreitungen im Rahmen des Wiener Derbys von Rapid gegen die Austria haben ernste Konsequenzen für die Neustädter. Der Senat 1 der Bundesliga hat Rapid für österreichische Verhältnisse hart sanktioniert. Manche Medien sprechen sogar von einer „Mega-Strafe“ für den Klub aus der Hauptstadt. Diese Bezeichnung scheint allerdings übertrieben, zumindest, solange sich die Fans in Zukunft benehmen können.
Teilsektor-Sperre und 100.000 Euro Geldstrafe
Für eine Partie hat der Senat 1 eine Teil-Sektor-Sperre über das Stadion von Rapid ausgesprochen. Konkret bedeutet dies, dass Heimfans die Partie nicht live vor Ort mitverfolgen können. Anders als bei einer ähnlichen Sperre vor 3,5 Jahren wurde der Sektor dieses Mal größer gewählt. Damals hatten die Fans ihre Kurve kurzerhand in einen nicht gesperrten Bereich „verlegt“. Durch die umfassendere Sektorensperre soll eine solche Möglichkeit dieses Mal ausgeschlossen werden.
Rapid muss außerdem eine Geldstrafe in Höhe von insgesamt 100.000 Euro bezahlen. Für 12 Monate wird der Klub überdies unter Bewährung stehen. Konkret bedeutet dies, dass sich Rapid in der Zeit nichts mehr zu Schulden kommen lassen darf. Ansonsten wird die gleiche Strafe noch einmal fällig.
Rapid kann noch Widerspruch einlegen
Der Senat 1 erklärte sein Urteil damit, es wiederholt Vorfälle mit Anhängern von Rapid gegeben habe und die Vorkommnisse im Derby schließlich „so krass“ gewesen sein, dass man ein Zeichen habe setzen müsse. Es könne nicht sein, dass ein Spieler einer gegnerischen Mannschaft um seine Gesundheit fürchten müsse, nur weil er einen Eckball ausführen wolle. Das Derby musste drei Mal unterbrochen werden, weil Becher, Fahrzeuge, Münzen und Batterien auf Spieler der Austria geworden worden waren. In der Endphase der Partie störten sogar zwei Flitzer Angriffe der Veilchen.
Rapid kann noch Widerspruch gegen die Strafe einlegen. Ganz gleich, ob die Neustädter dies tun oder nicht – das anstehende Spiel gegen Sturm Graz ist noch nicht betroffen. Danach könnte die Sanktion greifen.